Wie letzte Woche bereits angekündigt, möchte ich hiermit meine Erfahrungen mit den Galaxy Buds3 Pro euch mitteilen und auch einen kleinen Vergleich mit den AirPods Pro der 2. Generation mit USB-C-Anschluss eingehen.

"Das Ökosystem" - Buds werden geladen per Wireless PowerShare
Das UnboxingWie gewohnt aus den letzten Jahren, eine kleine, schwarze, elegante Box und beim Anheben der Schachtel, gleich die Buds3 Pro in ihrem neuen Case mit einem transparenten Deckel. Anders als vorher, findet man das USB-C auf USB-C Kabel und die Stöpsel der Größen S und L, nicht mehr direkt unter den Buds, sondern versteckt zwischen dem Papierkram innen im Deckel. Hier wäre vielleicht noch ein Paar Aufsätze der Größe XS für schmalere Ohren - wie bei den AirPods - nett gewesen. Was mir jedoch ins Auge fiel, waren einige kleine weiße Partikel, die an den Kopfhörern und dem Case waren und sogar ein Kleberest zwischen den Buds im Case, den ich mit etwas Alkohol und einem Wattestäbchen dann abkratzen konnte. Ich hoffe diese Probleme wurden inzwischen durch die Verschiebung der Liefertermine und mehr Kontrolle vor Auslieferung behoben.
Inhalt der OVP - Lichter der Buds an
Das DesignIm Großen und Ganzen finde ich das Konzept etwas
gewöhnungsbedürftig. Den Look vom Case sowie den neuen Knopf für die Kopplung an diesem, finde ich echt gut - das wäre das erste Mal, dass man diesen auf Samsung Kopfhörern seit den Gear IconX aus 2018 findet. Meiner Meinung nach, hätte man aber statt dem blauen und orangenen Akzent am Case, auch LEDs nutzen können, um den Ladestatus der einzelnen Kopfhörer anzuzeigen. Nur der USB-Anschluss fühlt sich billig an. Hier kriegt man leider nicht immer direkt beim ersten Versuch das Kabel rein, denn Samsung nutzt hier keinen abschließenden Ring am Anschluss, weshalb die Metalllippe dessen eine Kante bildet, an der das Kabel gelegentlich hängen bleibt. Echt schade, dass an so winzigen Stellen gespart wird, wo die Konkurrenz nun seit Jahren diesen kleinen Metallring um die Anschlüsse nutzt. Das ist dennoch nicht allzu schlimm.
Die Buds selber sind, wie gesagt, gewöhnungsbedürftig. Mir persönlich gefällt dieses kantige Design gar nicht. Es fühlt sich an, als wolle man sich zwanghaft vom Design der Konkurrenz abheben, was in einem 90°-Winkel und einer Trapezform endet, die für die Bedienung unergonomisch wirkt, obwohl mir
der neue Drucksensor und die Streichgeste für die Lautstärke sehr gefallen. Das dynamische Licht sieht als Begrüßungslicht schick aus, ich sehe aber für mich selbst keinen Nutzen darin, außer wenn es dunkel ist und ich die Buds nicht finden kann. Vielleicht kann man die LEDs durch mehr Anpassungsmaßnahmen besser verwerten, da hoffe ich auf ein Update.

AirPods Pro 2 und Galaxy Buds 3 Pro
TragekomfortEin Wort:
Fantastisch.
Das war mein einziger Kaufgrund für diese Kopfhörer. Die älteren Generationen der Buds haben bei mir immer ein Druckgefühl im Ohr erzeugt und waren nach schon 15 Minuten unerträglich, weshalb ich diese nie länger als 2 Monate behalten konnte. Ich bin sehr glücklich, dass das Konzept der AirPods mit Stamm und den im Gehäuse „versinkenden“ Aufsätzen übernommen wurde.
Man spürt die Buds nicht mehr im Ohr, sie sitzen sogar gemütlicher und teilweise fester als die AirPods, was ich nur freundlich begrüßen kann. Die Meinung konnte ich nach einem Film in Verbindung mit dem "The Freestyle"-Projektor, festigen. Super gelöst, Samsung, und das zeigt auch, dass man Dinge ruhig beim Gegenüber abschauen kann, solange es besser für die Kundschaft ist. Dass das Case auch nicht mehr so klotzig wirkt und keinen Staub anzieht, ist ebenfalls ein Pluspunkt für mich.
SoundKurzgefasst lässt der Sound nichts zu wünschen übrig. Man hat durch die 2-Wege-Lautsprecher tiefe, kräftige Bässe, klare Mitten und Höhen, wobei die Höhen „sehr scharf“ wirken, doch das kann man glücklicherweise per Equalizer in der Wearable-App ganz leicht ändern. Die Änderungen aus der App sind übrigens
nicht lokal, sondern global. Das heißt,
egal womit die Buds verbunden werden, die
EQ-Einstellung wird beibehalten. Samsung bietet diesmal sogar die Option an, alle Regler manuell anzupassen, um auch wirklich den perfekten Ton für sich zu kriegen. Weiteres nettes Feature:
Adaptives EQ. Die Kopfhörer passen den Ton an die Form der Ohren und an den Sitz an, um immer den besten Sound zu liefern, und man kann es sogar raushören.
ANC und Transparenz Das ANC der Buds2 Pro wirkte letztes Jahr in nicht zu belastenden Situationen ziemlich gut, doch im Nachhinein wurde mir klar, dass diese im Vergleich zu meinen AirPods sehr weit hinten im Wettbewerb sind. Dieses Mal sind die Buds 3 Pro und die AirPods Pro so nah wie noch nie aneinander. Man hört bei den Buds hier und da mal heraus, dass Mitten und Höhen ein wirklich ganz kleines bisschen mehr durchkommen, doch diesen Unterschied würde man mit laufender Musik echt schwer bzw. gar nicht wahrnehmen. Manchmal sind sie sogar besser als die AirPods. Es gibt diesmal also nur Lob für die
deutliche Steigerung zum Vorjahr. Beim Transparenzmodus sehe ich im Internet, dass sich die Meinungen spalten. Die Buds liefern in dieser Hinsicht mehr Details, sind leicht lauter, aber dieses Roboterhafte von früher gibt es nicht mehr. Persönlich gefällt mir das zwar ein ticken leisere, aber doch natürlicher klingende der AirPods besser. Der
Adaptive Modus funktioniert bei den Buds sowie bei der Konkurrenz gleichermaßen, doch ich bin generell kein Fan von diesem Hin und Her zwischen Transparenz und ANC, auch wenn das mit einem sanften Übergang gelöst wurde.
Das ANC wird in diesem Modus übrigens nie mit dem vollen Potenzial eingesetzt.
Achtung, für Jüngere: Mit meinen 17 Jahren höre ich noch gut genug, um
ein konstantes Rauschen bei den Buds im ANC, Adaptiven und Transparenzmodus wahrzunehmen. Das gibt es bei den AirPods nicht und ich hoffe, dass das auch mal behoben wird, denn das ist schon seit Jahren so.
360°-Audio ist nichts für mich, Dolby Atmos reicht mir für den Surround Sound völlig. Der Konversationsmodus funktioniert sehr gut, genauso wie die Sirenenerkennung, doch auch auf diese Funktionen verzichte ich im Alltag.
Solange einem das Design nicht viel ausmacht, der kann ruhig zu den Buds greifen. Sie sind echt top Kopfhörer und mit den Rabattaktionen nicht zu überbieten. Meine haben mich knapp über 130 € gekostet, die AirPods rund 250 €. Für den Preis, SOLLTE man sogar zuschlagen. Im Hinterkopf zu behalten ist auch, dass die Galaxy Buds das Ökosystem von Samsung ergänzen und die AirPods, den von Apple. Wem es um Kompatibilität geht, der sollte seiner jeweiligen Marke treu bleiben.
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– Enes aka Lykia